Schöner kann Freude kaum sein: Jessica von Bredow-Werndl strahlte über das ganze Gesicht, Tränen kullerten, ihr Sohn Moritz freute sich ebenfalls mit der Mama mit, und Beatrice Bürchler-Keller – Besitzerin von Dalera – war ganz aus dem Häuschen. Selbstverständlich wurde Dalera BB überschwänglich geherzt, die Anspannung der letzten Tage fiel sichtlich ab. Die Weltranglisten-Dritte Jessica von Bredow-Werndl und ihre schicke Trakehnerstute triumphierten beim Longines Balve Optimum im Grand Prix Special – dem Klaus Rheinberger Memorial Preis – und sicherten sich damit auch ihre erste Goldmedaille bei den Deutschen Meisterschaften Dressur im Seniorenlager. Eine Herzensabgelegenheit, denn dieser Sieg war das erklärte Ziel der Abenhausenerin. Endlich. Endlich hatte es geklappt! Silber sicherten sich Isabell Werth und Weihegold OLD, Bronze fiel an Dorothee Schneider und Faustus.
Am Freitag hatten Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB, eine 13-jährige Trakehnerstute v. Easy Game x Handryk, noch das Nachsehen und mussten Kaderkollegin Isabell Werth und Weihegold OLD (v. Don Schufro x Sandro Hit) im Grand Prix –Qualifikationsprüfung zum Grand Prix Special der Deutschen Meisterschaften – den Vortritt lassen. Hauchdünn nur war der Vorsprung von Dressurqueen Werth – und damit stellte Jessica von Bredow-Werndl auch klar, dass sie den Titel holen kann und will. Heute war es dann soweit. Mit 83,549 Prozent tanzten sich Dalera und ihre Reiterin zum Sieg. Ihr Antwort, wie es sich anfühlt, fällt konkret aus: „Geil!!!!“, so die Athletin lachend und gibt zu: „Ich war heute Morgen aber schon sehr nervös. Morgen müssen wir noch mal ran. Ich bin jetzt einerseits lockerer, anderseits genau so aufgeregt. Isabell wird wieder angreifen.“ Und sie findet noch sehr viele lobende Worte für ihre härteste Gegnerin des heutigen Tages: „Bin Isabell sehr dankbar, habe ja früher lange mit ihr trainiert – und sie war immer eine Frau, zu der ich aufgesehen habe. Nun mit ihr zusammen hier zu stehen, ist etwas ganz Besonderes, von dem ich früher nur geträumt habe!“
82,569 Prozent, knapp ein Prozent weniger, erhielten Isabell Werth und die 15-jährige Oldenburgerin Weihegold OLD von den Richtern. Somit schrammte die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt knapp am 16. Deutschen Meistertitel vorbei. Die Entscheidung über die Goldmedaille war ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen. „Das war ein super Fight mit Jessi“, so Isabell Werth, die mit ihrem zweiten Pferd Emilio Rang 5 belegte (78,078 Prozent), und berichtet weiter: „Mit Weihe war ich super zufrieden heute, lief sehr sehr gut, bis auf den Fehler in den Einern, als sie nicht auf ihren eigenen Äppelhaufen treten wollte. Da hatte sie sich in der Luft verdreht, das ist Schicksal. Aber ich muss auch noch ein Kompliment an die Veranstalter richten für das sehr schöne Ambiente – es ist hier eine sehr würdige Veranstaltung. Morgen trete ich mit Weihe in der Kür an und will natürlich angreifen.“
Bronze fiel mit 78,806 Prozent an Dorothee Schneider und ihren 12-jährigen Hannoveraner Wallach Faustus (v. Falsterbo x Forrest xx). Sie fand nur lobende Worte. „Faustus hat die Erwartungen deutlich übertroffen. Zwei Mal haben wir eine persönliche Bestleistung aufgestellt – und es ist sein erstes Mal auf den Deutschen Meisterschaften. Faustus ist ein Pferd mit vielen Höhepunkten. Früher war er etwas schüchtern im Viereck. Nun hat er sich aber gefunden, geht auf Angriff und hat Lust sich zu präsentieren. Ich bin ganz stolz auf ihn!“, so Dorothee Schneider – und verrät weiter: „Faustus ist erst drei Mal eine Kür gegangen. Ich versuche morgen eine schöne harmonische Kür zu reiten.“
Die Entscheidung über die Deutsche Meisterschaft in der Grand Prix Kür – Longines Großer Optimum Preis präsentiert von Meggle GmbH & Co.KG. beginnt am Sonntag, 20. September, um 14.30 Uhr.
Aller Ergebnisse finden Sie hier: https://balve-optimum.de/ergebnisse_siegerlisten/
ttps://balve-optimum.de/wp-content/uploads/2020/09/Longines-Balve-Optimum-2020-PM-Samtag-2-Teil.pdf