Bald ist es wieder soweit: Mein Lieblingsevent, das LONGINES BALVE OPTIMUM, öffnet vom 03. bis 06. Juni seine Tore (leider coronabedingt nur für eine kleine Anzahl an Gästen, die aus Aktiven, Partnern des Optimum, Mitarbeitern, Presse und Offiziellen besteht) – und ich freue mich pferdisch! Warum? Weil ich wieder so viel Input für Balvis Stallgassengossip bekomme. Die Reiter, kann ich euch sagen, die liefern immer die besten Vorlagen. Die nehme ich sooooo gerne aufs Haferkorn. Heute widme ich mich aber der Frage: Dressur oder Springen? Was ist cooler?
Hach, was sind die DressurreiterInnen doch ein schönes Grüppchen. Diese adretten Bling-Bling-Helme und die blitzblank polierten Stiefel, der ernste Blick (gehen die eigentlich zum Lachen in den Keller???) und diese am Rand mitreitenden Trainer und Coaches… Wir sind doch eigentlich hier nicht bei „Germanys next Topreiter“. Wobei ich neidlos zugeben muss: Die sind schon alle richtig gut. Besonders mag ich beispielsweise ja Hubertus Schmidt und Benjamin Werndl. Zwei echte Kerle inmitten der frauendominierten Dressurszene. Da braucht man schon echt gute Nerven. Böse Zungen behaupten ja: Dressur ist langweilig. Aber ich sage: Die „Dressurler“ sind echt speziell. Eigentlich genau so speziell wie die Dressurpferde, diese Wunderwesen mit den tollen Bewegungen und dem schick geformten Body. Aber die Dressurreiter sind vor allem eines: so genau. „Auf den Punkt“ wollen sie abliefern. Ich vergleiche Dressurreiter gerne mit Excel-Tabellen. Da geht es um so viele Details, Nuancen und natürlich um Prozente! War die Piaffe jetzt besser als die andere? Ich denke mir immer nur: Wer auf der Stelle tritt, kommt nicht vorwärts. Oder dieses ganze Passage-Gedöns… Ich finde, die Pferde sehen dabei aus, als hätte ihr Trab einen Sprung in der Platte. Mal ganz zu schweigen von den Galoppwechseln – sind wir denn hier im Turnunterricht? Ich bin eher so der Typ fürs Grobe. Aber wisst ihr, was ich am wenigsten verstehe? Die Dressurreiter gehen meist auch gaaaaaaanz früh ins Bett. Anders als die Springreiter, die die letzten an der Bar sind und die Tanzfläche auch gerne mal zum Parcours machen. Ich halte es da ganz wie Michael Jung, der sagt: „Wer morgens länger schläft, kann abends besser feiern!“ Ganz mein Motto. Keine Party ohne Balvi (nur eben auch nicht dieses Jahr, aber das wisst ihr ja…). Nachdem im letzten Jahr die Dressur ja alleine in Balve stattgefunden hat, freue ich mich nun wieder auf beide Disziplinen – da hab` ich auch doppeltes Spielchen bei den Reitern. Hier aber Punkt 1 zu den Parcourshelden: Bei den Springern ist auch nicht alles Gold, was glänzt. Sie können zwar ordentlich feiern, aber legen dafür nicht soooo viel Wert auf die Optik. Da sieht man auch mal eine schlechtsitzende Hose, eine nicht zum Look passende Uhr, ein nicht adrett eingeflochtenes Pferd, ein Fleckchen hier und da und auch ziemlich wilde Mähnen bei den Reitern. Das wäre bei den Dressursportlern undenkbar! Dafür wissen die Jumper, wie die Post abgeht und fegen wie vom Blitz getroffen durch den Parcours. Mal besser, mal schlechter. Da bleibt kein Auge trocken. Ich wäre wie ein Rasenmäher, ich würde alles umlegen, was da an Hindernissen im Weg steht. Wobei ich nicht direkt, aber indirekt mein Bauch… Aber zurück zum Thema. Springreiter sorgen für Adrenalinkicks: bei sich, ihren Pferden, Trainern und Parcoursbauern. Und Springen ist auch einfacher nachzuvollziehen als die Dressur. Manch einer sagt: Springen ist der Fußball unter den Reitsportdisziplinen. Ist eher so für die Masse, denn man muss nicht so viel nachdenken.
Wisst ihr aber, worüber ich gerade nachdenke? Wer mir wohl wieder Leckerlis mitbringt. Die Isabell Werth, mein Bellchen, wie ich sie immer liebevoll nenne, denkt immer an mich. Die kennt mich auch am längsten. Krass, wie lange sie schon am Start ist, oder? Und dann noch so obergut und mit soooo vielen verschiedenen Pferden… Da hab ich auch schon öfters mein Herz verloren… Das Bellchen ist sozusagen ein „DD“. Ein Dressur-Dinosaurier. Kaum ein anderer Reiter ist so konstant und seit so vielen Jahren weltklassemäßig unterwegs wie sie. Und ich habe gerade nachgelesen: Sie ist Nummer 1, 2, 8 und 13 der Welt mit Bella Rose, Weihe (dieeee mag ich seeeeehr), Emilio und Quantaz. Heftig! Aber ich sag’s euch: Isabell hat da irgendein Abo mit der Weltrangliste abgeschlossen, denke ich. Nimm 4, zahl 3. Sowas in der Art. Ich werde dem aber noch mal weiter auf die Spur gehen. Versprochen. Sonst wäre es ja nicht Balvis Stallgassengossip.
Und jetzt sind wir mal gespannt, was beim Longines Balve Optimum 2021 abgeht. Ich halte euch natürlich auf dem Laufenden. Bis bald, euer Balvi