Ob es um das Organisieren geht, um Netzwerken oder um die normalen Pflichten – Rosalie Freifrau von Landsberg-Velen hat immer etwas zu tun. Das von ihr veranstaltete Reitturnier „LONGINES BALVE OPTIMUM“ geht nun ins 74. Jahr. Im Interview verrät sie ihre Geschichte von Tradition und Moderne, von Herkunft und Zukunft, von Pferden und dem Wunsch, diese Dinge bewahren zu können.
1. Auf was freuen Sie sich beim diesjährigen LONGINES BALVE OPTIMUM am meisten?
Auf die Vorbereitungstage, in denen die Reitanlage anfängt zu wachsen und alles aufgebaut wird für unsere vier Veranstaltungstage. Dies ist der Moment, wo alles beginnt, ein Gesicht zu bekommen, was monatelang in Telefonaten und Gesprächen organisiert wurde.
2. Sie sind selbst Reiterin – was reiten Sie selbst lieber? Dressur oder Springen? Und wo fiebern Sie mehr mit?
Meine eigene aktive Reiterei habe ich schon vor Jahren an den Nagel gehängt. Dafür braucht es Zeit und Muße. Beides passt nicht wirklich in mein Leben hinein. Abgesehen davon lebe ich in Berlin. Die Reiterei ist jetzt nicht gerade ein Sport, den man in einer Stadt gut umsetzen kann. Aber ich hoffe sehr, dass sich dies irgendwann einmal wieder ändern wird. Es hat mir immer super viel Spaß gemacht und man vergisst all die Gedanken und To-Dos, die permanent den Kopf besetzen.
Ich mag mittlerweile beide Disziplinen sehr gern. Eigentlich komme ich eher aus dem Springlager. Mittlerweile liebe ich es aber auch, am Dressurviereck zu stehen und diese wunderschönen Paare zu bewundern. Hier hat sich auch wirklich viel getan. Die Kür ist natürlich ein echtes Highlight.
3. Als Turnierorganisatorin bräuchten Sie eigentlich 48 Stunden pro Tag – und das mindestens 6 Monate VOR dem Ereignis. Was sind die größten Herausforderungen bei der Organisation eines so großen Events?
Es gibt verschiedene Phasen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Herausforderungen. Zunächst ist es die Hauptaufgabe, das Geld zusammen zu bekommen. Also werden unendlich viele Telefonate mit unseren Sponsoren geführt, um sie für das anstehende Turnier zu gewinnen. Darüber hinaus müssen natürlich immer wieder neue Partner gefunden werden. Ein stetiges Weiterentwickeln ist unsere Message: „Zukunft braucht Herkunft“. D.h. immer wieder neue Visionen realisieren, um das Turnier für die Zukunft zu rüsten, damit auch unsere Partner sehen, dass wir nicht stehen bleiben. sondern sie mitnehmen auf unsere Reise in die Zukunft. Neben der Akquise geht es dann über in die Planung und Realisation aller organisatorischen Themen. Ein riesiger Logistikapparat muss hinter den Kulissen funktionieren. Wir sprechen hier wirklich von einem großen Puzzle, wo jeder Stein sorgsam duschdekliniert werden muss, um sich dann als Baustein einzugliedern in das Gesamtbild.
In diesem Jahr ist ein ganz neuer Puzzleteil unser OPTIMUM GreenCircle. Er hat viel Zeit erfordert, um nun inhaltlich so aufgestellt zu sein, dass wir ihn gern in diesem Jahr präsentieren möchten. Großartige Unternehmen lassen sich dort wiederfinden und gehen mit uns den Weg der Nachhaltigkeit auf dem LONGINES BALVE OPTIMUM.
4. Was macht in Ihren Augen das LONGINES BALVE OPTIMUM so besonders? Es wird ja zu Recht oft als eines der schönsten Turniere Europas bezeichnet.
Ob das so stimmt, weiß ich nicht genau. Viele Veranstalter geben sich ja sehr viel Mühe mit ihren Turnieren. Wir haben eine lange Tradition und versuchen diese zu bewahren. Dadurch entstehen viele Geschichten, die Menschen miteinander verbinden und den Ort der Veranstaltung in seinem Facettenreichtum lebendig machen. Ich versuche dies zu behüten. Unsere Gäste freuen sich über wiederkehrende Momente. Und die Stimmung ist einfach einmalig, denn alle Besucher können den Pferden und Reitern sehr nahe sein. Freudentränen und Enttäuschung werden gleichermaßen gemeinsam erlebt. Eine einzigartige familiäre Stimmung bleibt und wird von unseren Fans als solche auch wahrgenommen.
5. Nach zwei Jahren Pandemie geht es in 2022 wieder Vollgas voraus – was erwartet die Zuschauer?
Hoffentlich wunderbares Wetter und somit ein Revival von 2019. Unsere beiden letzten Turniere waren schon sehr geprägt von all den Einschränkungen. Wir brauchen definitiv unsere Zuschauer, die den Deutschen Meisterschaften ihr Gesicht verleihen. Sie bringen die Atmosphäre ins Stadion. Sie unterstützen mit ihrem Applaus den Reiter und sein Pferd. Es geht mit Vollgas in super Sport, in die traditionelle Ausstellermeile und einen großen Showabend am Samstag gibt es natürlich auch… Absolut NEU: Wasserflaschen am Eingang, in Kooperation mit Grohe, um auf der Anlage keine Flaschen mehr ausgeben zu müssen. Es gibt Wasserspender, in denen Sie jederzeit Ihr Wasser nachfüllen können.
Demnach bewegen wir uns in die richtige Richtung – und möchten Sie unbedingt mitnehmen. Influencer, Blogger und Social Media-Experten begleiten uns ebenso wie diverse Promis, unsere große Bauer Charity Aktion und vieles mehr.
Ein MUST (nicht nur) für jeden Pferdeliebhaber!!!!!!